Zu einem besonderen Anlass konnte die Chopin-Gesellschaft am Sonntag, 6. April, ihre Mitglieder einladen: Kein geringerer als Johannes Hämmerle, seines Zeichens Domorganist von St. Nikolaus in Feldkirch und Professor an der Stella-Vorarlberg Privathochschule für Musik, öffnete sein häusliches Musizierstudio, um in einem privaten Konzert seine drei Cembali zu präsentieren. Bereits der hochwertig ausgestattete Raum sorgte vor Staunen.
Fachkundig führte der Gastgeber dann durch das Programm. Zunächst präsentierte er ein eher kleines Cembalo nach italienischen Vorbildern um 1600, auf dem er zwei Werke von Frescobaldi kenntnisreich zum besten gab. Anschließend stellte er den Nachbau eines Instruments vor, das ursprünglich 1624 von Johannes Ruckers in Antwerpen gebaut und später gemäß der damaligen Handhabung in Frankreich umgebaut wurde. In Gottlieb Muffats Suite V zeigte Hämmerle in bestechender Weise die erstaunlichen klanglichen Möglichkeiten dieses Instruments auf, wo ganz unerwartete Abstufungen und Klangfarben hörbar wurden. Abschließend ging es wieder zu einem italienischen Instrument nach Ferrini um 1750, dem deutlichen größeren Bruder des zuerst präsentierten Cembalos. Nach einem Prelude und Capriccio von Händel schloss sich mit zwei Sonaten von Scarlatti der Kreis in einem Konzert, in dem der Cembalist mit seinem Einfallsreichtum, seiner klugen Interpretationsanlage und insbesondere mit seiner ausgefeilten Verzierungskunst begeisterte.
Nun wechselte der Hausherr die Rolle und präsentierte sich auch am heimischen Pizzaofen als ausgewiesener Experte, der den Vergleich mit italienischen Fachkräften nicht zu scheuen braucht! Die anwesenden Mitglieder und Freunde der Chopin-Gesellschaft nutzten dankbar die Gelegenheit zum fachkundigen Austausch.